Die Streckenautomatisierung dient der automatischen Steuerung der Teststrecke im Entwicklungszentrum eines Deutschen Automobilhersteller. Der Zentralrechner im übernimmt die Kontrolle der Ein- und Ausfahrt, Steuerung der Informations- und Warneinrichtungen sowie Protokollierung von Benutzern, Nutzungsarten und -Dauer. Der Zentralrechner ist über verschiedene Kommunikationswege mit zahlreichen Endgeräten verbunden.
Die Grundfunktionen des Systems sind:
• Automatische Zugangssteuerung für verschiedene Bereiche der Teststrecke.
• Erfassen der Belegzeiten für Abrechnung.
• Fahrzeugzählung und Kontrolle der Belegung.
• Information der Nutzer über Informationsanzeigen und Intranet.
• Sammeln und Verarbeiten der Wetterdaten.
• Unterstützung der Prüfgeländeaufsicht (Streckenwarte) durch ausführliche Information zum Anlagenzustand, Aktivitäten auf der Teststrecke und Belegung der Bereiche.
• Bedienoberfläche für den Streckenwart zum Ändern der Betriebsart, Sperren der Strecke, Ändern von Anzeigeinhalten und Schalten von Signal- und Warneinrichtungen.
• Automatisierte Signal-und Warneinrichtungen die der Verkehrssicherheit dienen.
Die Software für den Zentralrechner läuft unter Windows und ist in C++ entwickelt. Folgende Technologien wurden bei der Entwicklung eingesetzt:
• Objekt-Orientiertes Programmieren (OOP). Die Software ist modular aufgebaut und besteht aus vielen C++-Klassen, die über definierte Schnittstellen miteinader verknüpft sind.
• Kommunikation. Das System beinhaltet zahlreiche Endgeräte, die über verschiedene Kommunikationswege und Protokolle mit dem Zentralrechner verbunden sind. Unter anderem werden TCP, Modbus, TLS (Übertragungsprotokoll für Verkehrserfassung und -Beeinflussung), sowie einige proprietäre serielle Protokolle eingesetzt.
• Multithreading. Es sind mehr als 30 unterschiedliche Threads, die miteinander synchronisiert werden und Daten austauschen. In der Regel ist jeweils ein Thread für die Kommunikation mit einem Endgerät zuständig.
• Hohe Leistung und kurze Reaktionszeiten.
Das System wurde 2018 in Betrieb genommen. In der Zwischenzeit wurden regelmäßig Erweiterungen und Anpassungen umgesetzt.
Die Projektrollen umfassen Abstimmung der Anforderungen, Entwicklung der Systemarchitektur, Entwicklung und Testen von Programmcode, Inbetriebnahme vor Ort sowie Dokumentation.